Mittwoch, 19. April 2023

Rückreise nach Reinbek

Mit den Standby-Tickets hat es gestern gut geklappt - genauso wie die Mitarbeiterin von Air France das erwartet hatte. Der Flug nach Paris ging über Nacht mit einer Boeing 777-800. Wir hatten das Glück, dass in unserer Dreierreihe ein Platz leer blieb und Dörte relativ gut schlafen konnte. Ich habe mir mit dem Gucken von Spielfilmen die Zeit vertrieben und habe mich über die vielen Turbulenzen gewundert.

Wir kamen fast auf die Minute pünktlich an in Paris und hatten keine Hetze beim Umsteigen - obwohl wir bis zum Gate für den Anschlussflug schon einige Kilometer Strecke zurücklegen mussten.  Der Flug nach Hamburg ist dann mit etwa 2 Stunden Verspätung gestartet, diesmal mit einem Airbus 320. Am Flughafen in Hamburg hat Beke uns gegen 17:30 Uhr abgeholt und nachhause gefahren. Wir sind jetzt erst einmal damit beschäftigt auszupacken, die Post durchzusehen und all die kleinen Abschaltungen rückgängig zu machen, die wir vor der Reise durchgeführt hatten (Telefonanrufe umleiten, WLAN abstellen, Schaltuhr für Stehlampe im Wohnzimmer entfernen, Wasser für Wasch- und Spülmaschine wieder anstellen, ...). Dummerweise hatten wir über die Abschaltungen keine Liste geführt, da könnte uns in den nächsten Tagen noch manche Überraschung ereilen.

Beim Auspacken sind wir natürlich auch auf die Magnete gestoßen und haben sie zur Erinnerung noch einmal geographische halbwegs korrekt auf den Tisch gelegt. So ordentlich werden sie nicht an die Magnetwand kommen, dafür ist nicht genügend Platz.


Technische Anmerkungen:

Dies war die letzte Etappe der Reise und damit auch der vorletzte Blog-Beitrag. Es fehlt nur noch die Statistik, aber dazu werde ich frühestens in 2 Wochen kommen. Ich bin sicher, dass es zwischendurch auch noch eine finale Version von "Animals of the Caribbean" von Cousin Jens geben wird.

Anmerkungen von Dörte:

Jetlag - ich muss ins Bett!

Dienstag, 18. April 2023

Miami Beach und Rückreise nach Europa

Wir begannen den Tag mit einem reichlichen Frühstück in einem benachbarten kubanischen Restaurant, welches im Hotelpreis inbegriffen war. Gestärkt ging es dann zur Fahrradvermietung, um für mich ein Fahrrad für ein paar Stunden zu mieten. Dörte wollte stattdessen lieber chillen und an ihrem Instagram-Account arbeiten.

Doch noch einmal auf dem Fahrrad ...

Ich bin auf und ab durch Miami Beach geradelt und habe diverse Caches angesteuert. Alle Caches konnte ich finden, es war also ein erfolgreicher Tag. Am besten hat es mir am Südende von Miami Beach gefallen, wo die Insel an die Hafeneinfahrt stößt.

Ein Pier nur für Angler

Der lange Strand von Miami

Wer viel Geld hat, kann seine Yacht 
auch so aus dem Wasser heben ...

Nachdem ich die Caches gefunden hatte, bin ich noch kurz auf den Venetian Causeway gefahren. Dies ist die lokale Verbindung zwischen Miami Beach und Miami, die auch gut für Radfahrer geeignet ist.

Venetian Causeway mit grün markierten Radwegen

Die große Synagoge am Ende des Venetian Causeway

Nach dem Radfahren haben wir im ehemaligen Wohnhaus von Gianni Versace zu Mittag gegessen. Versace hatte dieses Haus 1992 gekauft und zu einem Wohnhaus umgestaltet. Im Juli 1997 ist er auf den Treppenstufen vor dem Haus von einem Serienmörder erschossen worden. Diese Geschichte ist mehrfach verfilmt worden, aber das Motiv ist bis heute unklar.

Versace-Mansion

Jetzt ist das Haus umgestaltet worden zu einem Hotel mit Restaurant, alles sehr elegant. Wir haben uns ein 3-Gänge-Menu zum Abschluss der Reise gegönnt und noch ein paar schöne Fotos gemacht.

Innenhof

Restaurant-Terrasse am Pool

Die Fahrt zum Flughafen verlief problemlos, obwohl Dörte bei jedem Stau gleich verzweifelt auf die Uhr schaute. Pünktlich waren wir 3 Stunden und 5 Minuten vor Abflugzeitam Miami International Airport. Trotzdem war unser Flieger schon weg!!!

British Airways hatte uns auf einen früheren Flug umgebucht, ohne uns Bescheid zu geben! Dörtes Herz fing an zu rasen, wir wurden zu 3 verschiedenen Schaltern geschickt und sitzen jetzt am Gate mit einem Standby-Ticket für einen Flug nach Paris. Wenn alles klappt, kommen wir ungefähr zur geplanten Zeit in Hamburg an, drückt uns die Daumen!

Anmerkungen von Dörte:

Im Restaurant waren die Kellner gefühlt die Hälfte der Zeit damit beschäftigt, Fotos von den Gästen zu machen. Da waren sie schon richtig professionell. Ansonsten bin ich natürlich mit den Nerven am Ende! Das kommt davon, wenn man nicht - wie ich üblicherweise - bereits 5 Stunden vorher an Flughafen ist, sondern erst 3 Stunden vorher.

Montag, 17. April 2023

Reise nach Miami Beach

Heute früh sind wir mit Cayman Airways zurück nach Miami geflogen. Eigentlich war alles wie gewohnt, wenn da nicht die Sache mit den Gepäckgebühren gewesen wäre. Beim Buchen der Flüge habe ich nicht so genau darauf geachtet, ob jeweils auch das Aufgeben von Gepäck eingeschlossen war oder nicht. Bis auf die Flüge mit Cayman Airways war es immer drin, deshalb mussten wir vorgestern in Kingston schon 50 US-Dollar nachträglich bezahlen. Da ich das jetzt wusste, hatte ich gestern schon die Gepäckstücke für den Flug nach Miami online gebucht und bezahlt. Davon wusste das System aber nichts und ich musste das Gepäck nochmal bezahlen! Auf die Schnelle hatte ich auch keine vernünftige Quittung parat und für den Mitarbeiter am Schalter sagt das System dann halt die Wahrheit. Ich habe auf meiner Kreditkarten-App inzwischen tatsächlich 2 Vormerkungen über je 50 US-Dollar für denselben Zweck gefunden - mal sehen, ob die jetzt auch beide abgebucht werden.

Das Kündigen meines lokalen Mobiltelefon-Abonnements bei Digicel Guadeloupe hat dagegen problemlos funktioniert. Die 35 Euro pro Monat waren super angelegt, denn dafür hatten wir in allen karibischen Ländern mobiles Internet. Ab hier nutzen wir wieder den mobilen GSM-Router GlocalMe mit einem Tagespass für die USA für 3 Euro.

Wir sind in Miami schnell durch Einreise und Zoll gekommen und waren schon gegen 13 Uhr am Hotel. Wir haben uns diesmal ein Hotel in Miami Beach im Art-Deco-Viertel ausgesucht, denn die Gegend hat uns schon bei der Hinreise sehr gefallen. Weil das Zimmer noch nicht fertig war, haben wir erst einmal einen kleinen Spaziergang gemacht und unsere Erinnerungen aufgefrischt. 

Unser Hotel, direkt am Ocean Drive

Das Wolfsonian-Museum von der Seite ...

... und die Front zur Hauptstraße

In einem argentinischen Restaurant haben wir zu Mittag gegessen und ruhen uns jetzt erst einmal im Zimmer aus. Nachher werden wir wohl nochmal den Rooftop-Pool ansehen und die Gutscheine für die Welcome-Drinks warten auch noch darauf, eingelöst zu werden.

Morgen steht dann der Rückflug nach Europa an - wann wir da zum Bloggen kommen, weiß ich noch nicht. Der Flug geht erst spät und der Plan für den Tag sieht für mich Radfahren und Cachen und für Dörte das Einkaufen von Souvenirs vor.

Anmerkungen von Dörte:

Die Reise ist ja jetzt offiziell beendet, wir sind einmal "rum" um die Karibik. Und da ich schon jetzt im Durchschnitt mehr Schritte gemacht habe als im Jahr 2022, kann ich morgen in Ruhe faulenzen!

Kleiner Nachtrag zum Abend:

Der Rooftop-Pool ist ein wenig klein, aber ganz OK. Er liegt auf der anderen Seite einer kleinen Gasse, die durch den Betsy Orb auffällt. Das ist ein Riesen-Ei, welches als Kunstwerk zwischen  zwei markanten Gebäuden des Art-Deco-Viertels installiert ist. Gleichzeitig dient es als versteckte Brücke zwischen den beiden Hotels.

Ein Foto, dass bestimmt noch
nie jemand vorher gemacht hat ...

Die klassische Margerita als Willkommenstrunk haben wir uns nicht entgehen lassen und sie war sehr lecker,  Wenn man dann hinterher auf die Karte sieht, kriegt man einen kleinen Schreck: Ein solcher Cocktail liegt hier bei 20 US-Dollar + 15% Service + Steuern pro Glas. Trotz dieser Preise haben wir uns nicht abschrecken lassen und noch einmal nett direkt am Ocean Drive gegessen. Für mich gab es eine leckere Salami-Pizza (man muss sich ja wieder an zuhause gewöhnen!) und für Dörte Filet von frischem Mahi Mahi. Der Kellner kannte Mahi Mahi zwar vom Teller, hatte aber keine Ahnung wie groß der Fisch ist und wie er aussieht. Dörte hat mit ihrem Video gleich Aufklärungsarbeit geleistet.

Abendessen am Ocean Drive

Ocean Drive bei Nacht

Sonntag, 16. April 2023

Stingray City, Lagune von Grand Cayman, Kaimaninseln

Stingray City ist natürlich keine Stadt, sondern eine Sandbank, in der man hüfthoch im Wasser steht und um einen herum Rochen schwimmen. Man kann sie berühren und sogar füttern, wenn man denn will. Das sind beeindruckende Tiere mit einer Spannweite von ca. 1,50 Metern!

Die Tour, die wir gebucht hatten, beinhaltete noch zwei weitere Stops: Beim Halt am Korallengarten (das war noch vor Stingray City) konnte man auch schon Rochen sehen, aber das Wasser war über 2 Meter tief. Einmal schwamm so ein großes Tier gerade mal 30 cm unter mir, da wurde mir schon ganz mulmig. Deshalb habe ich mir Stingray City verkniffen und lieber vom Boot aus Fotos gemacht.

Ich habe es diesmal auch
mit Taucherbrille probiert

Der letzte Halt war dann am Great Barrier Reef (dem vor Grand Cayman, nicht dem vor Australien). Bunte Fische, Korallen und eine großartige Pflanzenwelt waren zu sehen - aber mangels Unterwasserkamera nicht zu fotografieren.

Die Stingray-Tour dauerte ungefähr bis Mittag, wir ruhten uns danach aber nicht aus. Mit dem Bus fuhren wir zur Hölle und zurück. Ja, auf Grand Cayman gibt es einen Ort, der Hell heißt. Er ist ungefähr so groß wie ein Fußballfeld und ist eine geologische Besonderheit. Es gibt sehr viele Rasiermesserscharfe spitze Türme hier, die durch Bio-Erosion entstehen. Algen lösen Teile des Steines auf und über Jahrmillionen entsteht diese Struktur. Ein britischer Offizier soll einmal ausgerufen haben: "So muss die Hölle aussehen!" - daher soll der Name kommen. Es gibt natürlich ein Postamt und man kann sogar einen Stempelabdruck in seinen Reisepass bekommen. Dörtes Kirchengemeinde kann sich jetzt schon auf einen Postkartengruß aus der Hölle freuen.

Die Hölle und ...

...das Postamt dort

Mit dem Bus sind wir dann nochmal in die Innenstadt von George Town gefahren, um dort einen Wherigo-Cache zu machen. Diese Cache-Art ist relativ selten und war uns in der Karibik bisher noch nicht begegnet. Nicht nur in der Hölle war es heiß, sondern auch in der Innenstadt. Dadurch wurde der Cache anstrengender als erwartet, aber wir haben durchgehalten.

Da hängt er, der Cache!

Zum Abschluss standen dann noch zwei weitere Aktivitäten auf dem Programm: Strand besuchen und Radfahren. Der Strand heißt hier Seven Mile Beach und ihr könnt Euch vorstellen, wie lang er ist. Feinster weißer Sand und die Strandliegen wären im Hotelpreis inbegriffen gewesen. Dörte hatte schon angedeutet, dass wir bei dem Unterkunftspreis uns eigentlich gar nicht aus dem Resort hätten entfernen dürfen, weil wir ja sonst nicht alles ausgenutzt hätten. Aber jetzt war sie auch zu müde, um am Strand noch einmal ins Wasser zu gehen.

Seven Mile Beach

Ein gewisser Martin (welcher eigentlich?) hat zum Blogeintrag von gestern nachgefragt, ob ich jetzt mit dem Rad gefahren sei. Hmm, eigentlich konnte ich das nicht auf mir sitzen lassen und deshalb habe ich mir die Stadtrad-App von George Town installiert. Als realistische Transportalternative ist das zu teuer (0,50 Euro/Minute), aber ein gestelltes Beweisfoto hätte ich mir dafür noch gegönnt. Leider hat die App das Fahrrad nicht entsperrt.

Technische Anmerkungen:

Bei "Animals of the Caribbean" sind jetzt die Tierfotos von Jamaika eingearbeitet. Vielen Dank, Jens!

Anmerkungen von Dörte:

Okay, die Rochen waren natürlich angefüttert mit kleinen Fischstücken und Oktopussen. Und ein paar Möwen (die vielleicht auch Königsseeschwalben sind - muss Jens nochmal nachsehen) hofften, vom Futter was abzubekommen.

Samstag, 15. April 2023

Reise nach George Town, Grand Cayman, Kaimaninseln

Heute mussten wir in Long Bay schon um 2:45 Uhr aufstehen, denn wir wollten um 6 Uhr am Flughafen in Kingston sein. Free-I war sich sicher, dass er die 86 km nachts in 2 Stunden schaffen würde, aber aus Vorsicht sind wir schon um 3:30 Uhr losgefahren. Tatsächlich hat er in 2 Stunden und 5 Minuten dieselbe Strecke geschafft, für die wir bei Verkehr in der anderen Richtung 3,5 Stunden gebraucht hatten.

Wir waren also früh da und dachten, alles sei gut. Aber irgendetwas ist ja immer: Diesmal war es die Wechselstube, die wegen eines alle Zweigstellen der Bank betreffenden EDV-Problems nicht arbeitete. Was macht man nun mit 20.000 jamaikanischen Dollars, die man eigentlich in 135 US-Dollar umtauschen wollte? Es ist uns nicht gelungen, jemanden zu finden, der mit uns tauschen wollte, auch nicht zu einem spottbilligen Kurs. Die Zeit wurde langsam knapp und wir mussten durch die Security. Eigentlich war das eine geniale Ausgangslage für Dörte, um Souvenirs zu kaufen - das Geld musste schließlich ausgegeben werden! Sie hat es aber nur geschafft 4500 JMD in ein T-Shirt umzusetzen. Den Rest müssen wir wohl aufheben für die nächste Reise nach Jamaika ...

Der Flug war mit einer Boeing 737-8 und verlief ruhig. Aber in George Town ging es dann gleich wieder los mit den Problemen: Keine Wechselstube und der einzige Geldautomat am Flughafen funktionierte nicht. US-Dollars hatten wir keine mehr wegen der schief gelaufenen Rücktauschaktion in Kingston. Da steht man nun ohne Bargeld (Euro will man hier nicht haben) am Flughafen und braucht ein Taxi zum Hotel. Die Lösung war dann viel einfacher als gedacht: Die meisten Taxen können hier per Kreditkarte abrechnen.

Wir waren gegen 12 Uhr am Hotel und konnten noch nicht ins Zimmer. Gleichzeitig waren wir aber todmüde, keine gute Kombination. Wir konnten aber immerhin das Gepäck unterstellen und liefen dann erst einmal zum nächsten Geldautomaten, was unser Problem des fehlenden Bargelds löste. Dann ging es zu einem Supermarkt für Cola und Saft und mit dem Stillen des Durstes kamen die Lebensgeister langsam zurück. Mit dem Bus sind wir ins Zentrum gefahren und haben die ersten beiden Caches in diesem Land gefunden. Auch ein Magnet war schnell besorgt.

Mission erfüllt: Auch im letzten Land einen Cache gefunden!

Der zweite Cache heute war besonders interessant: Er befasste sich mit der Hauptpost. Hier wird die Post nämlich ausschließlich in Postfächer zugestellt und man muss sie sich dort selbst abholen. Einen Versand an eine Adresse kennt man hier gar nicht. Dementsprechend sind vor dem Postamt Hunderte von solchen Postfächern zu sehen. Wir mussten einige Postfachnummern raussuchen und daraus die Finalkoordinaten ermitteln.

Postfächer an der Wand des Hauptpostamtes

Mit diesen beiden Caches haben wir nun das Ziel unserer Reise (In 3 Monaten Geocaches in 27 Ländern finden) erreicht. Wir dürfen also wieder nachhause fliegen und wollen dort am Mittwoch ankommen. Bis dahin gucken wir uns noch Stadt, Land und Leute an. Heroes Square, der zentrale Platz in George Town, hat schon mal einige interessante Kunstwerke zu bieten.

Skulptur "Aspiration":
"Only as far as I reach can I grow
Only as far as I seek can I go
Only as deep as I look can I see
Only as much as I dream can I be"
Karen Rayn

Seaman’s Memorial Statue

Hier ist alles so teuer, dass Essen gehen gar nicht infrage kommt. Also bin ich noch einmal zum nächstgelegenen Supermarkt gelaufen, um für den Sonntag einzukaufen. Der Supermarkt war merkwürdig - eher eine Art Baumarkt mit angeschlossenem Lebensmittelgroßhandel. Mir soll's egal sein, Hauptsache war, dass sie Cola Zero hatten!

Cost-U-Less-Verbrauchermarkt

Anmerkungen von Dörte:

Ein deutlicher Unterschied zu Jamaica ist, dass ich hier auf den Caymaninseln noch niemanden mit einem Joint gesehen habe. In unserer vorigen Unterkunft hing ein entsprechender Geruch immer in der Luft. Schade eigentlich - Jan war dort viel entspannter...

Freitag, 14. April 2023

Rafting auf dem Rio Grande, St. Margarets Bay, Jamaika

Heute ist unser letzter ganzer Tag in Jamaika und wir hatten uns vorgenommen, das River Rafting auf einem Bambusfloß im Rio Grande auszuprobieren. Als fertige Tour von Long Road aus gibt es das natürlich nicht und eine Anfrage bei einer Agentur brachte unglaublich hohe Preise. Also haben wir es auf eigene Faust versucht und sind erst einmal nach Port Antonio gefahren. Diesmal nicht mit einem Minibus, sondern mit einem Route Taxi - das kostet dasselbe. Wir hätten die Option des Route Taxis nicht richtig erkannt, aber im Dorf passt man auf uns auf und hat uns einfach dazu geholt.

In Port Antonio haben wir uns nach dem Route Taxi für das Rafting durchgefragt und sind im falschen Minibus gelandet. Der fuhr nämlich zur Mündung des Flusses, an das Ende der Floßfahrt. Wir konnten aber auch hier mit dem Floß starten, dann wurde es eine Rundtour: 2,5 km stromaufwärts und dann wieder zurück, ungefähr 2 Stunden. Für uns war das OK, auch wenn wir die Stromschnellen dann nicht mitbekommen würden.

Die Fahrt erinnerte zunächst etwas an eine Gondel in Venedig, aber dann überwog schnell das Naturerlebnis. Dörte konnte einige neue Vogelarten fotografieren und Cousin Jens beschäftigt halten.

Schmuckreiher
Die Vögel können auf dem schwimmenden
Gras laufen und nach Beute suchen

Truthahngeier

Am Ufer sieht man Dschungel und einige ehemalige Plantagen. Häufig sieht man aber auch schroffe Kliffkanten und nackten Fels. Die Strömung hält sich hier in Grenzen, trotzdem müssen wir unseren Captain Trevor loben, denn er hat uns sicher durch den Fluss gesteuert. Er wusste uns auch viel zur Natur zu erzählen. Als Souvenir sammelte er für uns zwei Horse-Eye Beans ein. Aus diesen wird hier gerne Schmuck hergestellt.

Horse-Eye Beans

Die Bambusflöße wurden früher für den Transport von Gütern eingesetzt. Errol Flynn kam dann auf die Idee, dass das doch auch eine gute Freizeitunterhaltung sei. Gut, dass er darauf gekommen ist, denn uns hat es viel Spaß gemacht.

Auf dem Rückweg haben wir in Port Antonio noch etwas Geld aus dem Automaten geholt. Und natürlich Cola Zero gekauft und eine Beef-Patty gegessen.

Beef-Patty, schmeckt wie eine zu stark
gewürzte Steak and Kidney Pie

Zurück in unserer Unterkunft bin ich noch einmal schwimmen gegangen. Dabei habe ich drei verschiedenfarbige Seesterne gesehen und Dörte davon berichtet. Da gab es nun nichts, da musste die Tierfotografin noch einmal hin. Tatsächlich sehen die Seesterne alle unterschiedlich aus, aber Cousin Jens hat schon gesagt: Alles dieselbe Art, die Farbe sei variabel. Aber die Zeichnung wäre sehr schön!

Sehen unterschiedlich aus, gehören aber alle zur selben Art

Anmerkungen von Dörte:

Der Fluss wird vielfältig genutzt, nicht nur zum (illegalen) Fischen, sondern auch zum Waschen. 
Vaddi wäscht das Auto und Muddi macht die Wäsche. 

Donnerstag, 13. April 2023

Nochmal Chillen in Long Road, Jamaika

Heute haben wir es noch einmal ruhig angehen lassen. Vor dem Frühstück war ich schwimmen und berichtete dann davon, dass ich zwei Seesterne und einen Rochen gesehen hätte. Das ließ die Tierfotografin Dörte natürlich nicht ruhen und im Laufe des Tages versuchte sie, die Seesterne zu finden und zu fotografieren. Zunächst gelang das nicht so richtig und der vermeintliche Rochen, den ich gesehen zu haben glaubte, entpuppte sich als Stein. Dann kamen zwei Jungs zu Hilfe und die Fotos von Seesternen sind so zahlreich, dass Cousin Jens noch immer mit der Auswertung beschäftigt ist. Die Jungs haben die Seesterne nämlich hochgeholt, um sie von Dörte fotografieren zu lassen!

Die 4 Seesterne waren ganz nah beieinander

Ich habe die meiste Zeit mit Lesen verbracht, aber manchmal war es selbst dafür zu heiß. Am Nachmittag, als die Sonne langsam nachließ, habe ich alleine noch einen Rundgang durchs Dorf gemacht. Dabei entdeckte ich einen schönen Aussichtspunkt, an dem man sieht, wie schroff die Küste hier sein kann.

Auf dem Rückweg bin ich dann bei Altea vorbeigegangen, die heute Abend "Ackee and Saltfish" für uns kochen sollte. Diesmal musste es klappen, denn lange sind wir ja nicht mehr in Jamaika. Sie zeigte mir dann die schon geröstete Brotfrucht, die jetzt noch geschält, in Scheiben geschnitten und gebraten werden sollte. Und auch die Ackees standen schon bereit.

Altea mit der schon gerösteten Brotfrucht

Die vorbereiteten Ackees

Pünktlich um 18:30 Uhr waren wir bei Altea im Restaurant und wurden auch schon erwartet. Sie hatte ganz offensichtlich auch Freude daran, für uns etwas Spezielles - und dann noch das Nationalgericht - zu kochen. Und es war hervorragend: Die Zutaten Ackee und Stockfisch kommen gemischt auf den Teller, wobei man die Struktur der Ackees noch gut erkennen kann. Der Geschmack ist schwer zu beschreiben - einerseits ist es durch den Fisch sehr salzig und andererseits durch die Ackees wie ein zart gekochtes unbekanntes aber leckeres Gemüse.

Das fertige Gericht - sehr lecker!

Als Beilage gab es die  Scheiben von gerösteter und gebratener Brotfrucht. Das war ein bisschen so wie extrem leckere Pommes, man mag gar nicht aufhören, davon zu naschen.

Anmerkungen von Dörte:

Die drei Jungs waren eigentlich im Wasser um etwas Fisch für das Abendessen zu fangen. Bei dem Lärm und Getobe, das sie machten, halte ich es für unwahrscheinlich, dass das geklappt hat.
Die gesamte flache Bucht muss völlig überfischt sein. Überall sieht man Leute mit Leinen, Harpunen, Netzen, die teilweise großflächig versuchen, selbst kleine Fische herauszuholen. 

Das Gericht ist in Deutschland nicht nachzukochen, weil Ackees dort nur in Dosen verkauft werden. Und die sind dann wohl wabbelig. Außerdem ist es sehr zeitaufwändig. Den Stockfisch zu wässern hätte ich schon keine Lust. Für die gnadenlosen Diaabende muss ich ein anderes karibisches Gericht aussuchen. 

Mittwoch, 12. April 2023

Reach Falls, Manchioneal, Jamaika

Heute haben wir uns die Reach Falls vorgenommen, einerseits wegen des dort liegenden Geocaches und andererseits wegen des Wasserfalls. Es ist der einzige Geocache, der von unserer Unterkunft aus zu Fuß zu erreichen ist. Trotzdem haben wir bis jetzt gewartet, denn an Feiertagen und Montagen und Dienstagen ist der offizielle Eingang zum Wasserfall geschlossen. Es gibt auch einen inoffiziellen Zugang zum Wasserfall, aber da liegt dann eben kein Cache.

Genau durch diese Wasserwand
sind wir später durchgeklettert!

Zu Fuß zu erreichen ist relativ - in diesem Fall bedeutete das für den Hinweg 5 km durch die Hitze laufen, davon 4 km bergauf. Dafür haben wir etwa 90 Minuten gebraucht. Vor Ort hat Dörte erst einmal nach Kaffee gefragt, den gab es aber leider nicht. Zusammen haben wir 30 Minuten nach dem Cache gesucht und ihn einfach nicht gefunden. Der Mann von der Security fragte schon, was wir da machten, da würden häufiger Leute genau an dem Baum suchen. Dörte hat ihm dann Geocaching erklärt. 

Der freundliche Mann von der Security kennt
jetzt Geocaching und verfolgt unseren Blog!

Wir gaben die Suche dann auf und haben uns lieber dem Wasserfall gewidmet. Der ist sehr schön, auch wenn er wegen Wassermangels nicht ganz so schön aussah wie auf den Hochglanzprospekten. Das Wasser im Pool vor dem Fall war erfrischend kalt und es schwammen unglaublich viele Fische darin herum. Ich habe mir den Spaß gemacht und mich breitbeinig hingestellt, um die Fische zu zählen, die mir durch die Beine schwammen. Es waren immerhin 25 Fische pro Minute!

Weniger Wasser als erwartet

Aber unglaublich viele Fische

Das tollste aber war, wie ein Guide uns zu den Pools oberhalb des Falles geführt hat. Zunächst mussten wir durch den Wasserfall in eine kleine Höhle und dort nach oben klettern. Der Ausgang der Höhle war so schmal, dass ich gerade noch durchpasste. Weiter oben mussten wir durch Pools hindurch schwimmen und über Felsen klettern. Und schließlich durften wir in das "Rabbit Hole" springen: Etwa 1,5 Meter runterspringen in eine Höhle und dann mit dem Strom aus der Höhle wieder raus schwimmen!


Nach diesem Abenteuer sind wir zurück zum Eingang gegangen und ich habe noch einen letzten Versuch unternommen, den Cache zu finden. Und ich habe ihn tatsächlich gefunden! Die Bilanz für Jamaika mit 2 gefunden zu 3 nicht gefunden klingt doch schon viel besser als 1 gefunden zu 4 nicht gefunden!

Der Rückweg in der Mittagshitze war anstrengend, aber wir haben den Weg geschafft. Danach war erst einmal Chillen angesagt bis zum Abendessen. Das war ein sehr leckeres vegetarisches Gericht von Owen, das auch schon Ackee enthielt. Wir werden sehen, wie uns das bekommt. Geschmeckt hat es jedenfalls!

Anmerkungen von Dörte:

Ich hatte den jungen Mann von der Security darauf hingewiesen, dass es dort eine First-Aid-Station gab. Aber ohne Kaffee! Er meinte, dass er beim nächsten Besuch welchen dabei hätte. 

Bei den Fischen handelt es sich um Süßwasser-Meeräschen - von Cousin Jens abgesegnet.

Und noch eine kurze Info: Jan musste sein Hemd heute zweimal waschen...

Dienstag, 11. April 2023

Monkey Island, Port Antonio, Jamaika

Heute haben wir uns die anderen beiden Geocaches bei Port Antonio vorgenommen. Die Anreise machten wir wieder mit dem Bus. Nach etwa 40 Minuten, nachdem schon zwei vollbesetzte Busse vorbeigefahren sind ohne anzuhalten, kam plötzlich ein fast leerer Kleinbus. Das war auch gut so, denn nur an dieser Haltestelle warteten inzwischen schon 7 Personen. Etwa 2 km weiter war der Bus dann schon voll und später wurden noch 3 weitere Personen reingequetscht. Der Fahrer betätigte sich als Stauer, der bestimmte, wer wo zu sitzen hatte. Ich saß z. B. auf der ersten Bank hinter der Fahrerreihe und man setzte mir gegen die Fahrtrichtung noch einen schlanken Menschen gegenüber, der seine Füße auf dem Trittbrett der Schiebetür hatte.

Warten auf den Bus in Long Road

Wir ließen uns etwa 2 km vor Port Antonio absetzen und wanderten auf die Halbinsel, auf der der Leuchtturm steht. Das Gelände ist eigentlich abgesperrt, aber nach kurzem freundlichen Fragen durften wir zum Fotografieren drauf. Der Cache sollte knapp außerhalb des eingezäunten Geländes liegen, wir haben ihn allerdings nicht gefunden. Wie gut, dass wir vorgestern schon einen Jamaika-Cache gefunden haben!

Folly Lighthouse in Port Antonio

Der zweite Cache sollte auf einer nahegelegenen unbewohnten Insel liegen: Monkey Island. Das Hinüberwaten war mit den neuen Wasserschuhen das reinste Vergnügen. Das Wasser war warm und mit einem zusätzlichen Stock konnte man sich gut stabilisieren.

Leider haben wir auch diesen Cache nicht gefunden. Zuerst bin ich alleine hinübergewatet und habe zur Sicherheit mein Handy auf der Halbinsel bei Dörte gelassen. Auf der Insel fehlten mir dann die Bilder von den Vorloggern und ich habe mich sehr geärgert, das Handy zurückgelassen zu haben. Also bin ich zurück zu Dörte und habe danach einen neuen Versuch mit Smartphones und Dörte als Suchunterstützung gemacht. Hat aber leider auch nichts genutzt.

Beim zweiten Versuch ist Dörte mitgekommen

Inzwischen war es schon 16 Uhr geworden und wir mussten uns beeilen, weil wir doch für 18:00 Uhr das Abendessen mit dem Nationalgericht "Ackee and Saltfish" bestellt haben. In Rekordzeit haben wir die 2,5 km zum Bus-Terminal zurückgelegt, im Supermarkt neue Cola Zero und Erdnüsse gekauft und uns vorne in die Schlange gedrängelt. Im Drängeln ist Dörte wohl wendiger als ich, jedenfalls saß sie als zweite im Bus. Als ich dann an der Reihe war, war der Bus gerade voll geworden. Normalerweise kann man ja immer noch jemanden reinquetschen, aber bei meiner Statur kam das nicht infrage. Ich bat Dörte sitzen zu bleiben und mich mit dem nächsten Bus fahren zu lassen. Eher mürrisch willigte sie darin ein. Inzwischen hatte der Busfahrer das mitbekommen und einen anderen Fahrgast gebeten, doch den nächsten Bus zu nehmen und für mich Platz zu machen. So richtig erfreut war der andere Fahrgast nicht, aber er hat es gemacht und ich habe mich bedankt.

Wir sind dann um 18:15 Uhr beim Restaurant angekommen. Die Köchin Altea hatte aber leider gar keinen "Ackee and Saltfish" für uns gekocht. Sie hatte auf einen Bestätigungsanruf gewartet und wir dachten, dass alles schon besprochen sei. So gab es auch heute Hühnchen und wir haben einen neuen Ackee-Termin für Donnerstag ausgemacht.

Anmerkungen von Dörte:

Am Leuchtturm haben wir einen Angler getroffen, der sich darauf vorbereitete, Barracudas mit selbstgebastelten Holzangeln zu fangen. Bei dem Köder soll schon was Ordentliches anbeißen.