Sonntag, 9. April 2023

Ostergottesdienst in Long Road, Jamaika

Erst einmal wünschen wir allen Lesern frohe Ostern! Bei uns begann der Ostermorgen allerdings mit Regen. Das hat schon richtig an einen schleswig-holsteinischen Landregen erinnert.

Unsere Aussicht im Regen - auch schön!

Nach dem Frühstück hatten wir noch Zeit, uns für den Kirchgang fertig zu machen: Dörte mit weißer Bluse und schwarzer Hose und ich habe auch mal das schicke Leinenhemd angezogen. Der Gottesdienst sollte um 11 Uhr beginnen, wir waren viel zu früh da. Trotzdem wurden wir hereingebeten und bekamen ein Gesangbuch. Die Kirche war noch fast leer. Offensichtlich waren wir angemessen gekleidet, denn die meisten Frauen trugen Weiß.

Um 11 Uhr war die Kirche noch nicht einmal halbvoll, aber die anwesende Gemeinde begann zu singen. Irgendjemand stimmte ein Lied an und es dauerte vier bis fünf Takte, bis sich die Sänger auf ein Lied und eine Melodie geeinigt hatten. Dann stimmte auch die Piano-Spielerin ein, die aber weitere vier Takte brauchte, bis sie die passende Tonlage gefunden hatte. Klingt gräuslich, war es die ersten 8 Takte auch, aber danach war es schön. Dörte bekam sogar ein Tambourin in die Hand, um mit zu musizieren. 

Irgendwie begann der Gottesdienst dann schleichend, nach einem besonders gut gesungenen Lied. Wir waren in einer baptistischen Gemeinde, die legen ihre Gottesdienstgestaltung lokal fest. Wir hätten uns vorher also auch gar nicht vorbereiten können. Es gab Bibel-Lesungen, Gebete und Fürbitten, eine Predigt und vor allem viel Gesang. Bei den Gebeten und Fürbitten wurde auch auf die schwierige Lage des Landes mit einer hohen Zahl an Gewaltverbrechen eingegangen. 

Zum Abendmahl blieb man auf seinem Platz sitzen und die Hostie und der kleine Becher mit Traubensaft wurden einem gereicht. Das Essen und Trinken erfolgte dann zu den Worten des Pastors gemeinsam. In den Ansprachen sind wir zwei Mal als Gäste willkommen geheißen worden und haben den Auftrag bekommen, zuhause über die Schönheit Jamaikas zu sprechen, damit mehr Touristen kämen. Was wir hiermit schon getan haben! Gegen Ende des 2,5-stündigen Gottesdienstes gab es sogar noch eine Baby-Segnung. Das lief ganz ähnlich wie bei einer Kinds-Taufe bei uns ab, aber die Baptisten taufen nur gläubige Menschen. Deshalb gab es kein Taufbecken. Für uns war es ein etwas anderer Ostergottesdienst und er hat uns sehr gefallen.

Eigentlich wollten wir nach dem Gottesdienst  mit unserem Gastgeber Free-I noch zum Strand fahren, aber Free-I war gerade schon losgefahren. Also haben wir einen Lesenachmittag eingeschoben.

Anmerkungen von Dörte:

Für heute hatten wir gerade noch genug Essenseinkäufe (Brot und Sardinen) getätigt. Morgen müssen wir mal sehen, wie wir etwas bekommen. Restaurants und alle Touristenattraktionen haben Sonntags und über Ostern grundsätzlich geschlossen. Aber wir haben noch Nüsse und Cola - muss reichen.

1 Kommentar:

  1. Ich habe mal einen Gottesdienst auf Barbados erlebt, wo es hauptsächlich um die Vorzüge der Astrologie ging. Shocking.

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