Montag, 6. Februar 2023

Gustavia, Saint Barthélemy

Gestern Abend haben wir noch eine Partie Go gespielt. Mit 6 Steinen Vorgabe hat diesmal Dörte gewonnen, indem sie einen fiesen Trick anwendete: Sie ließ mich einfach eine große Gruppe fangen, die ich dann aber tatsächlich herausnehmen musste. So habe ich immer in meinem Gebiet spielen müssen und Dörte hat immer gewinnbringend auf der Außenseite Züge gemacht, die ihr nachher ein noch viel größeres Gebiet einbrachten. Der zweite Trick, den sie anwendete, war, dass sie gezählt hatte und daher wusste, dass ich haushoch verlieren würde. Ist doch fies, oder? An meinem Geburtstag?

Jaja, ich werde es noch lernen,
in dieselbe Richtung wie Dörte zu schauen

Heute sind wir nach Saint Barthélemy gefahren. Auf dem Foto sieht das Wetter friedlich aus, aber die Hinfahrt war ein ordentlicher Ritt auf den Wellen. Mehrere Passagiere sind seekrank geworden, Spucktüten standen bereit. Bei mir zeigten sich mit heftigen Schweißausbrüchen auch schon erste Symptome, aber ich konnte bis zum Hafen in Gustavia durchhalten.

Hafen von Gustavia

Wieso eigentlich Gustavia? Nach dem schwedischen König Gustav III., denn dies war mal eine schwedische Kolonie. 1877 wurde sie von Schweden an Frankreich zurückverkauft. Den schwedischen Einfluss sieht man noch an alten Straßennamen, einem Välkommen-Schild und an der Architektur der Häuser: Alle haben ein etwa gleich aussehendes Walmdach.

Wie üblich stand mindestens ein Cache und ein Magnet auf dem Programm. Den Cache fanden wir am Leuchtturm, der rundherum von einem historischen Garten umgeben war. Natürlich war auch der Garten benannt nach Gustav III. Am Leuchtturm ist nicht nur das erste Foto dieses Beitrags aufgenommen, sondern man hatte auch einen spektakulären Blick auf die landenden Flugzeuge. Im Anflug auf die Landebahn müssen sie über eine letzte Passhöhe fliegen, die gleichzeitig eine wichtige Straßenkreuzung ist.

Das haben wir uns näher angesehen, auch weil dort ein zweiter Cache versteckt war. Dieser Cache war ziemlich neu, wir waren die zweiten, die ihn fanden. Der Blick auf die landenden Flugzeuge war von hier noch spektakulärer als in Sint Maarten am Strand. Da weiß man nicht so genau, was besser ist: Schiff oder Flugzeug, seekrank werden oder spektakulär gefährliche Landungen?

Gegen Mittag waren wir dann im Zentrum von Gustavia. St. Barthélemy ist ein teures Pflaster, dementsprechend gab es teure Markenklamotten, Uhren, Schmuck und ähnliches zu kaufen. Wir mussten ganz schön lange nach einem halbwegs normalen Souvenirshop suchen, waren aber erfolgreich. Danach ging es zur Apotheke, um Mittel gegen die Seekrankheit zu kaufen. Die Hinfahrt war nämlich wirklich grenzwertig.

Kirche von 1855

Wir haben dann versucht, noch einen dritten Cache zu finden. Der befand sich oben auf dem Fort Karl und wir wurden mit einem weiteren tollen Ausblick belohnt. Leider waren wir beim Cachen hier nicht erfolgreich, der Spaziergang dorthin war aber schön. Dörte würde wohl sagen: Schön und anstrengend. Auf dem Rückweg haben wir sogar noch eine Schildkröte gesehen.

Blick vom Fort Karl über den Hafen

Die Rückfahrt war dann viel ruhiger und wir hätten die Tabletten gegen Reisekrankheit gar nicht gebraucht. Da es aber morgen nach Saba geht, kommt vielleicht schon der nächste Anwendungsfall.

Anmerkungen von Dörte:

Laut Cousin Jens handelt es sich um eine Köhlerschildkröte.

Und das spektakulärste Flugzeugfoto ist leider nicht gelungen, weil ich mich vor Angst doch schnell geduckt habe...

 

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