Sonntag, 26. Februar 2023

Pointe-à-Pitre, Grande-Terre, Guadeloupe

Vielleicht wundert Ihr Euch über den Titel. Ich dachte zuerst, dass Guadeloupe der Name der Hauptinsel und zugleich der Name des französischen Territoriums sei. Auf der Landkarte sieht Guadeloupe aus wie ein Schmetterling, das macht es auch so einfach, sich beim Quiz zu orientieren. Doch wenn man genau hinsieht, dann besteht der Schmetterling aus 2 Inseln: Basse-Terre im Westen und Grand-Terre im Osten. Dazwischen gibt es einen Kanal, etwa auf der Höhe des Schmetterlingskörpers.

Jeder Schmetterlingsflügel ist eine eigene Insel

Heute haben wir Pointe-à-Pitre, die größte Stadt von Guadeloupe, besucht. Am Sonntag war hier alles geschlossen, nur für die Kreuzfahrtbesucher hatten einige Geschäfte geöffnet. Wir haben schnell einen ersten Cache gemacht und sind dann zu einer geöffneten Bäckerei gehechtet, um noch Brot einzukaufen (noch während wir im Laden waren ließen sie schon die Rollläden runter!). Danach haben wir uns Zeit gelassen für einen Labcache, der uns zu interessanten Orten führte.

Kirche Saint-Pierre et Saint-Paul

Am Marktplatz war die Markthalle tatsächlich in Betrieb. Besonders beeindruckend waren die Gewürze, das roch sehr kräftig. Dörte meinte schon, dass wir bei dem Preis einen Safranhandel aufmachen könnten, um unsere nächste Reise zu finanzieren. Ich bin da skeptisch!

Markthalle

Gewürzstand

Der Siegesplatz war mir bereits bei Google Maps im Satellitenbild aufgefallen. Vor Ort sieht er aus wie ein normaler Platz, aber im Luftbild bei Google Maps sieht es aus, als ob da eine große Muschel liegt.

Siegesplatz

Die letzten beiden Stationen waren aber für mich die interessantesten: Zunächst ging es zu einem großen Wandbild, welches an die Unruhen vom Mai 1967 erinnert. Bisher spricht man von 8 Toten, aber wahrscheinlich waren es viel mehr und dies wurde lange vertuscht. Das Wandbild ist zum 50. Jahrestag enthüllt worden.

Wandbild zur Erinnerung an die Unruhen im Mai 1967

Die letzte Station des Labcaches war das Mémorial ACTe. Das ist ein Museum über die Geschichte der Sklaverei und das Leben der Sklaven. Sehr lohnenswert, ein ernstes Thema wird hier medial gut aufbereitet dargestellt. Man kommt wieder raus und denkt: Ein Glück, dass wir nicht vor 200 oder 300 Jahren gelebt haben.

Das Mémorial ACTe hat eine sehr beeindruckende Architektur

Eigentlich wollten wir ja noch zum Strand, aber es war doch schon wieder nach 16 Uhr und so sind wir gleich zurückgefahren. Aber gegessen haben wir zwischendurch: Wir trauen uns langsam auch in kleinere Straßenrestaurants, siehe Foto.

Diese Stadt macht insgesamt einen etwas morbiden Eindruck, weil viele Häuser in einem extrem schlechten Zustand sind. Aber gleichzeitig ist sie auch sehr bunt und lebendig, denn es gibt viel sehenswerte Wandbilder.

Mit Graffiti nochmal aufgepeppt


Anmerkungen von Dörte:

War heute im Kaufrausch: Für 10,-- Euro ein Strandkleid und in der Bäckerei ein einheimisches Teegetränk. Habe erst hinterher gelesen, dass es speziell gegen Menstruationsbeschwerden ist. Naja. Schmeckt wie Gurkensaft mit Zitrone.

1 Kommentar:

  1. Das würde ich gerne sehen, wie ihr beiden in der Markthalle sitzt und Safran verkauft. Theoretisch stünde einem Umzug ja nichts im Wege (EU). Allerdings müsstet ihr euch dann mit dem Octroi de mer befassen. Wenn die Mitnahme auf Cobtainerschiffen wieder möglich ist, würde ich euch auch mal besuchen kommen. Pointe-à-Pitre wird regelmäßig von Le Havre aus angelaufen. Dann könnte ich euch mal vertreten, damit es nicht ständig "Wegen eines neuen Geoaches heute geschlossen" heißen müsste. (Nadine)

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