Freitag, 31. März 2023

Christoffel National Park, Curaçao

Zunächst einmal muss ich eine Einschätzung korrigieren: Curaçao ist doch nicht so flach, wie es vom Flugzeug aus aussieht. Einerseits gibt es Terrassen aus Korallenfels in verschiedenen Höhen (wie z. B. bei den Hato-Höhlen gestern) und andererseits gibt es auch ein kleines Gebirge ganz im Westen der Insel. Dort liegt der Sint-Christoffelberg, mit 375 Metern jedenfalls höher als der Mount Hillaby auf Barbados. Der Berg liegt im Christoffel-Nationalpark und da muss man sich an die Regeln halten: Mit einer Besteigung darf man wegen der Hitze nicht später als 10 Uhr starten.

Sint-Christoffelberg

Unser Bus kam um 5 Minuten nach 10 Uhr an, also war der Aufstieg keine Option mehr. Das hatten wir auch eigentlich nicht geplant, sondern den einfachen grünen Weg von 40 Minuten. Der war aber wegen schwärmender Bienen gesperrt. Insgesamt waren 5 von den 7 Wegen für uns gesperrt und ein Auto für die Safari-Route hatten wir auch nicht dabei. Von den zwei erlaubten Wegen blieb nur ein 90-Minuten-Rundgang als realistische Variante übrig. Dafür war dieser Weg aber sehr schön!

Gut markierte blaue Route

Das Gelände wurde bis 1965 noch als Plantage genutzt, bis es ein Nationalpark wurde. Durch Aufforstung sieht man nicht mehr viel von der ehemaligen Plantage, nur ein paar Mauern und Zisternen. Es ging häufig über schattige Wege und links und rechts vom Weg raschelte es dauernd vor weglaufenden Iguanas. Sehr angenehm und entspannend.

Beeindruckend, wie auf dem toten
Holz junge Kakteen wachsen!

Schließlich ging es doch noch ein wenig auf und ab, aber nicht sehr anstrengend. Wir konnten vom Hügel aus eine ehemalige Saline sehen und kamen schließlich bis an die Nordküste. Dort gab es eine schattige Picknickhütte und Dörte hat sich ein wenig im Wasser abgekühlt.

In der Picknickhütte begegneten uns Iguanas, die sich offensichtlich schon an Menschen gewöhnt hatten. Jedenfalls ließen sie sich von Dörte Erdnüsse und Wasser geben.

Wasser aus dem Deckel der Cola-Flasche

Die Farbe der Iguanas war bemerkenswert: Sie hatten nicht nur blaue Füße, sondern waren auch am Schwanz und an einigen Punkten an der Seite blau. Die hatten wir meiner Meinung nach noch nicht - also eine neue Aufgabe für Cousin Jens.

Blau und Curaçao, das passt ja...

Wir haben uns dann noch das Museum angesehen, es ist im ehemaligen Plantagenhaus eingerichtet. Interessant waren die Bilder, wie das Gelände als Plantage ausgesehen hat und die Beschreibungen des Lebens auf der Plantage.

Auf den Bus zurück mussten wir 2 Stunden warten, zum Glück hatten wir etwas zu lesen dabei. Erst gegen 15:30 Uhr waren wir wieder in Willemstad, gerade noch rechtzeitig für Dörte, um sich die Synagoge anzusehen. Ich fand das nicht so interessant und habe mich lieber meinem Krimi gewidmet.

Synagoge in Willemstad

Da das unser letzter Abend vor der Abreise war, musste ich unbedingt noch einen Cocktail mit Blue Curaçao probieren: Blue Lagoon. Könnte man sich dran gewöhnen!

Anmerkungen von Dörte:

Ich fand die Synagoge sehr interessant - u.a. wegen des Sandbodens. Auf meine Frage wurde erklärt, dass das an die 40 Tage in der Wüste erinnern solle.

Es gibt noch eine zweite Synagoge in Willemstad. Die wurde gebaut, weil man zum Gottesdienst in der "Mikve Israel-Emanuel-Synagoge" mit dem Ruderboot anfahren musste und das war wegen der damit verbundenen Arbeit am Shabbat nicht gestattet.

Donnerstag, 30. März 2023

Hato Caves, Willemstad, Curaçao

Heute sind wir mit dem Bus zu den Hato Caves gefahren. Es handelt sich nicht um die einzigen Tropfsteinhöhlen in der Karibik, denn schon in Barbados hätten wir einen Höhlenbesuch machen können. Das ist kein Zufall, denn beide Inseln sind jeweils durch das Anheben von Korallenfelsen entstanden.

Das obligatorische Touri-Foto

Was ist bemerkenswert an einer Tropfsteinhöhle in der Karibik? Sie weicht von der eisernen Regel ab, dass es in einer Höhle immer 8 Grad warm ist. Diese Höhle liegt mit 60 Metern relativ hoch über dem Meeresspiegel und der Sonnenschein heizt das Gestein kräftig auf. In der Höhle sind es dann 25 Grad oder mehr! Zu sehen gab es Stalagmiten und Stalaktiten (aber dafür kann man besser nach Bad Grund in den Harz fahren!), einen Felsendom mit Loch, durch das Tageslicht fällt, und ein paar Fledermäuse. Vor allem in der Nähe des Tageslichteinfalls gab es grüne Steine durch eingelagerte Algen.

Selfie in der Höhle

Tageslichteinfall und grüne Steine durch Algen

Außerhalb der Höhle gab es dann noch einen kurzen Rundweg mit vor allem botanischen Erläuterungen. Trotzdem kann ich immer noch nicht sicher den Manchinelbaum erkennen, wenn da kein Schild "Vorsicht giftig!" davor steht. Also muss ich weiterhin generell vorsichtig sein mit dem Berühren von Pflanzen. Der Weg führte eng an einer Felswand entlang und man sah eine Höhle, die vor 200 bis 300 Jahren wohl als Versteckplatz von entlaufenen Sklaven genutzt wurde.

Weitere kleine Höhlen neben der Schauhöhle

Wie lange der Felsbrocken wohl noch hält?


Den Nachmittag haben wir dann mit Gucken an der Königin-Emma-Brücke (kann man sich wirklich nicht dran satt sehen!) und mit Lesen am Pool verbracht.

Ich liebe es, hier zu sitzen und die Brücke zu beobachten. Wasser, Hafen, Schiffe... (Dörte)

Anmerkungen von Dörte:

Bald ist es soweit - dann darf ich Souvenirs kaufen. Momentan müssten wir die ja im Minimalgepäck mit rumschleppen. Und dafür ist nicht genug Platz. Zum Ende der Reise hin gibt es aber das eine oder andere auszusortierende Bekleidungsstück (Jans langärmeliges Shirt beispielsweise, aber da sind wir noch unterschiedlicher Meinung)

Übrigens werden hier inzwischen vier Sprachen gesprochen: Niederländisch, Kreolisch, Englisch und Spanisch. Dies verstärkt, weil es viele Einwanderer aus Venezuela gibt. 

Mittwoch, 29. März 2023

Willemstad, Curaçao

Heute war mal ein Tag, den wir ohne konkreten Plan angegangen sind. Ich habe schon vor dem Frühstück den Pool ausprobiert, besonders gefallen haben mir die Alsterstühle im Wasser.

Heute war ein Tag zum Entspannen

Wirklich genutzt über ein Probesitzen hinaus habe ich sie aber nicht. Stattdessen sind wir nach dem gemütlichen Frühstück gegen 11 Uhr aufgebrochen, um uns noch einmal Willemstad genauer anzusehen. Da waren noch ein Labcache und auch einige traditionelle Geocaches als potentielle Ziele vorhanden. Der Labcache führte uns unter anderem zu einem großen Schild "DUSHI", was so etwas wie lecker, schön und/oder nett bedeutet. Dieses Wort ist sozusagen das Markenzeichen der Insel.

Von den beiden angesteuerten traditionellen Caches konnten wir nach einigen Schwierigkeiten nur denjenigen finden, der im Fort Rif lag. Dieses Fort ist in den Außenmauern erhalten, innen allerdings als touristische Shoppingmall gestaltet. 

Blick von der Mauer des Fort Rif über die St.-Anna-Bucht

Dörte blickte von der Mauer ein wenig neidisch auf den Infinity-Pool, aber wir hatten ja kein Badezeug dabei und so wurde die Reisekasse geschont.

Infinity-Pool für Kreuzfahrtgäste

Das Geld haben wir dann lieber für ein etwas teureres Mittagessen in einem Café direkt an der St.-Anna-Bucht gegenüber der Königin-Emma-Brücke investiert. Dörte liebt ja Hafenverkehr und wir haben einige Öffnungen der Brücke angesehen. Immer wieder schön!


Rote Flagge, also eine Kurzöffnung ohne Fährersatzverkehr

Auf dem Rückweg bin ich dann noch beim Frisör gewesen. Dieser Haar- und Bartschnitt sollte jetzt reichen, bis wir in drei Wochen wieder zuhause sind!

Anmerkungen von Dörte:

Hier gibt es ein Kino mit mehreren Kinosälen. Die Zusammenstellung der Filme ist bemerkenswert: "Shazam 2", "Creed III", "John Wick 4", "Scream 6", Bei Sharknado 8 wäre ich ja vielleicht noch schwach geworden...

Bemerkenswert ist auch die Dusche hier im Ritz. Das Wasser wird ausschließlich durch die Sonne gewärmt. Das klappt natürlich nicht für ein ganzes Hotel. Ein Speicher ist dafür zu wenig. Der Tipp an der Rezeption war, das Wasser doch erstmal ordentlich laufen zu lassen. Dann hätte man eher eine Chance auf Wärme. Ob das soviel umweltfreundlicher ist??? Es passt jedenfalls nicht zusammen mit dem Appell, die Handtücher mehrfach zu nutzen um Wasser zu sparen.

Dienstag, 28. März 2023

Reise nach Willemstad, Curaçao

Heute ging es mit dem Flugzeug weiter nach Curaçao. Der Check-In war der schnellste bisher und ich kam mit dem Austrinken der letzten Colas vor der Sicherheitsprüfung kaum hinterher. Geflogen sind wir diesmal mit einer Boeing 737 MAX 8. Ja, das ist die Maschine, die 2018 und 2019 in die Schlagzeilen geriet durch 2 Abstürze von fast neuen Maschinen. Das führte zu einem Flugverbot, das 18 Monate andauerte. Aber jetzt sind diese Maschinen wohl sicher - unsere ist jedenfalls gut wieder gelandet.

Schon vom Flugzeug aus konnten wir sehen, dass die Insel Curaçao anders ist als die bisherigen Karibikinseln: Dörte fühlte sich an Sylt erinnert. Im Wesentlichen ist alles flach - und nicht nur so flach wie in Barbados, sondern wirklich flach. Wir waren so früh in Willemstad, dass wir uns vor Sonnenuntergang noch umsehen konnten. 

Wir freuen uns über ein neues Land!

Die Architektur ist hier deutlich niederländischer als in Sint Maarten. Charlotte Amalie hat seine dänische Gasse, St. Barthélemy seine schwedische Ecke - aber hier gibt es ganze Stadtviertel mit niederländischer Architektur. Vieles davon ist sicher nur Fassade und nicht historisch korrekt - aber schön anzusehen ist es allemal.


Irgendwie schien heute ein besonderer Tag zu sein, denn auf einigen Plätzen wurde ein Programm auf einer Bühne geboten. Die Moderation war jeweils auf Spanisch und meist sind Schul- oder Jugendgruppen aufgetreten.

Die ganz große Sehenswürdigkeit ist aber wohl die Königin-Emma-Brücke: Es ist eine 167 Meter lange Ponton-Brücke, die zunächst ziemlich fest installiert scheint. Die Brücke ist eine Holzkonstruktion und ruht auf 14 Pfeilern, die wiederum auf schwimmenden Booten stehen. Sie kann für Schiffspassagen geöffnet werden, indem sie mit einem Propellermotor am östlichsten tragenden Boot um einen Drehpunkt auf der Westseite der Brücke zur Seite gefahren wird (Video). Wir haben zwei solcher Schiffspassagen gesehen, das ist sehr beeindruckend und wohl einmalig auf der Welt.

Schiffsdurchfahrt, im blauen Kasten
ist der Antriebsmotor für den Propeller

Wir haben auch schon 2 Caches gefunden und der Magnet ist auch schon gekauft. Den erfolgreichen Tag haben wir mit einem Abendessen im Restaurant gefeiert.

Abendessen mit Bitterballen, Frikandeln und Amstel-Bier

Anmerkungen von Dörte:

Gerüchte besagen, dass Fußgänger früher für das Überqueren der Brücke ein Entgelt zahlen mussten. Davon befreit waren arme Leute. Dies wurde daran festgemacht, ob sie Schuhe hatten. Daraufhin haben wohl nahezu alle Passanten vor Betreten der Brücke die Schuhe ausgezogen. Die Regelung wurde dann komplett abgeschafft.

...wir sind hier übrigens im Ritz abgestiegen! (Okay, es ist ein Hostel und heißt "The Ritz Village", aber immerhin.)

Montag, 27. März 2023

Nochmal Port of Spain, Trinidad, Trinidad und Tobago

Heute früh hatten wir eine Tour durch Port of Spain und zum Fort George gebucht. Pünktlich um 9 Uhr wurden wir von Khaleel, unserem Guide, abgeholt. Die Tour war nur für uns und konnte beliebig angepasst werden. Zum Beispiel mit einem Stop zum Kauf eines Magneten. Wir fuhren kreuz und quer zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt, zum Beispiel zur anglikanischen Kathedrale. Sie ist sehr groß und sie wurde bei einem Erdbeben beschädigt. Deshalb wird die Rückwand von außen gestützt.

Leider konnten wir sie nicht von innen besichtigen, denn es lief gerade ein Gottesdienst zum Abschluss eines Schuljahrgangs. Ein weiteres architektonisches Highlight war die National Academy for the Performing Arts (kurz: NAPA), die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Opernhaus in Sydney hat. Diese Bühne hier ist aber vom Grundriss her als Abbild der Nationalblume gedacht.

National Academy for the Performing Arts

Auch die Verbindung zwischen der alten und neuen Bibliothek ist gut gelungen. Das alte Gebäude war viel zu klein, aber es war so hübsch, dass man es erhalten hat. Mich hat das ein wenig an das Voss-Margarine-Portal vor der TK erinnert.

Die neue Bibliothek wurde rund um die alte gebaut

Natürlich sind wir auch zur Savannah gekommen und haben dort die "Magnificent Seven" bewundert. Das sind sieben um 1900 erbaute prächtige Villen. Ursprünglich waren es Privatvillen und es gibt das Gerücht, dass die Besitzer damals versucht haben, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Heute stehen die Villen alle unter Denkmalschutz und dienen unterschiedlichen Zwecken, z. B. als Schule oder als Veranstaltungsort von Staatsempfängen.

Whitehall, früher der Sitz des Premierministers
Heute genutzt für Staatsempfänge

Die anderen sechs der "Magnificent seven"

Dass das nicht die einzigen prächtigen Villen in Port of Spain sind, hat uns Khaleel mit einer kurzen Rundfahrt durch das vornehme Botschaftenviertel gezeigt. Danach ging es in die Berge, hoch zum Fort George. Die Aussicht über die Stadt war traumhaft, es ist wohl das höchstgelegene Fort in der Karibik.

Fantastischer Ausblick über Port of Spain vom Fort George

Khaleel hat uns auch vom Nationalvogel von Trinidad und Tobago, dem Scarlet Ibis, erzählt. Das brachte uns auf die Idee, spontan für den Nachmittag eine weitere Tour zu buchen zum Caroni Swamp, um die Rückkehr der Ibisse zum Nachtquartier anzusehen. Khaleel pries das in den höchsten Tönen an.

So richtig begeistert, war ich von der ersten Stunde der Bootsfahrt noch nicht. Die Führerin zeigte uns zwar einige Vögel, z. B. den Blaureiher oder den Red-Capped Cardinal, aber die Vögel gab es nur sehr vereinzelt. Ohne die Führerin hätten wir sie mit Sicherheit nicht entdeckt.

Ein Red-Capped Cardinal

Auch zwei Boas hat sie uns gezeigt, zumindest hat sie das gesagt. Dunkle Schatten im Geäst könnten schlafende Boas gewesen sein - aber vielleicht auch nicht ... 

Die Begeisterung kam aber sofort, als wir aus dem Kanal im Mangrovensumpf in offeneres Gewässer kamen und dort Flamingos in freier Wildbahn zu sehen waren.

Flamingos in freier Wildbahn

Das Highlight war aber dann wirklich der Nationalvogel, der Scarlet Ibis. Das Boot machte für eine halbe Stunde gegenüber von einer baumbewachsenen Insel fest und wir warteten ab, was passieren würde. Und tatsächlich kamen Scharen von knallroten Ibissen von ihrer Nahrungsaufnahme kurz vor Sonnenuntergang zu ihrem Nachtquartier zurück. Ein Schauspiel, bei dem einem das Herz aufgeht!

Scarlet Ibisse kehren in Scharen zum Nachtquartier zurück

Anmerkungen von Dörte:

Die Anmerkungen fallen heute aus, sie schläft schon.

Sonntag, 26. März 2023

Port of Spain, Trinidad, Trinidad und Tobago

Ein bisschen besorgt waren wir schon, als wir die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes gelesen hatten. Unser Guesthouse ist auch mit einer Mauer mit Stacheldraht obendrauf eingezäunt. Aber an einem sonnigen Sonntagmorgen ist es hier alles ganz ruhig, es ist kaum jemand auf der Straße. Am 300 Meter entfernten Supermarkt habe ich problemlos für das Frühstück einkaufen können. 

Wir sind dann  zu Fuß zu unseren geplanten Aktivitäten (ein paar Caches und ein Zoobesuch) gelaufen. Wir waren noch keine 50 Meter aus dem Haus, da kamen wir schon mit einer Anwohnerin ins Gespräch, die uns sogar anbot, uns direkt zum Zoo zu fahren. Wir sagten, dass wir lieber laufen würden und fragten, ob der Weg sicher sei. Klar sagte sie, man müsse nur die übliche Vorsicht walten lassen. Dann erklärte sie uns den Weg nochmal ganz genau. Sehr nett!

Wir kamen an einem Streetfood-Stand vorbei, wo man Suppe auf Pfannkuchen in der Serviette kaufen konnte. Ich habe das natürlich probiert und es einigermaßen unfallfrei essen können. Es schmeckte so ähnlich wie die Callalou-Suppe gestern.


Am Supermarkt war jetzt etwas mehr los als noch beim Frühstückseinkauf. Wir haben unsere Vorräte um die vergessenen Erdnüsse (Salz ist wichtig!) ergänzt und sind dann weitergezogen zur Queen's Park Savannah. Das ist ein riesiger Park mit großen Grünflächen, der für alle möglichen Aktivitäten genutzt werden kann: Fußball, Rugby, Cricket, der Karnevalsumzug geht hier durch, Musikkonzerte - einfach alles. Heute war Sonntag und viele Leute haben Picknick gemacht oder sind ihren Hobbies nachgegangen. Wir sahen z. B. Drohnenfliegern zu, die sich mittels Virtual-Reality-Brillen in die Kameraperspektive der Drohne versetzten. Schickes Hobby!

Wir aber wollten Geocachen und auch das kann man hier sehr gut: Der erste Cache lag in einem etwas tiefer gelegenen Teil des Parks ("The Hollow"), der zu einem kleinen Landschaftspark umgestaltet wurde.

Der zweite Cache war dann der spannendste des Tages: Wir suchten das Finalversteck eines Multicaches, dessen erste Station in Venezuela liegt. Ein Fund wäre ein zusätzlicher Länderpunkt für Venezuela, dem ich schon die ganze Zeit über entgegen gefiebert hatte. Mit Google Street View bin ich hier von zuhause aus schon etliche Male längsgelaufen und kannte mich bestens aus. Trotzdem hat Dörte dann den entscheidenden Griff gemacht: Hurra, Länderpunkt eingesackt!

Länderpunkt für Venezuela!

Weiter ging es zum Zoo. Der entsprach nicht den europäischen Standards, was die Größe und Gestaltung der Gehege anging. Das machte uns ganz schön traurig. Immerhin konnten wir ein paar einheimische Tiere vor die Linse bekommen, die wir bisher noch nicht erwischt hatten.

Ein Ozelot in einem viel zu kleinen Käfig

Karibische Flamingos

Bevor wir uns auf den Rückweg machten, gingen wir noch einmal in die Savannah, wie der große Park hier verkürzt genannt wird. Dort gab es Trommeln, Musik und Tanz. Es wurde ein Einführungsvideo für die Teilnehmerin aus Trinidad und Tobago an der Wahl zur Miss World gedreht. 

Die Straße rund um den Park ist angeblich das größte Kreisverkehr der Welt: 3,7 km Umfang. Port of Spain streitet sich um diesen Titel mit einer Vorstadt von Kuala Lumpur, deren Kreisverkehr zwar nur 3,4 km Umfang hat, aber der Innenraum ist dort ein Oval, während er hier eine L-Form hat. Wahrscheinlich ist die Innenfläche in Malaysia größer...

Größter Kreisverkehr der Welt - ja oder nein?

Bevor wir mit der TTRS-App, die wie Uber funktioniert, einen Wagen für die Rückfahrt riefen, haben wir noch ein Sirup-Eis am Eisstand probiert. Im Prinzip sind das zwei Kugeln mit kleingehacktem Wassereis mit verschiedenfarbigem Sirup übergossen. Das wird dann mit dem Strohhalm getrunken bzw. aufgesaugt. Schmeckt OK, ist aber eine langwierige Angelegenheit. Das ist gar nicht mal so schlecht, weil die Erfrischung dann auch länger anhält.

Sirup-Eis

Anmerkungen von Dörte:

Der Zoo entsprach auch in Bezug auf die Sicherheitsrichtlinien nicht den aktuellen Standards. Der  Ozelotkäfig wurde zum Publikum hin geöffnet um Futter reinzustellen. Und der Löwenkäfig hatte Maschen, durch die eine Hand leicht hindurchpasste. Im Abstand von ca. 70 cm war innen noch eine Art Weidezaun angebracht. Das wars. Immerhin fangen sie an, für die Affen größere Gehege zu bauen.

Futter für die Ozelots

Samstag, 25. März 2023

Reise nach Port of Spain, Trinidad, Trinidad und Tobago

Heute früh ging der Wecker um 5:15 Uhr und das Taxi brachte uns pünktlich um 6:30 Uhr zum Flughafen. Dort konnten wir nicht einchecken, es gäbe keinen Flug um 9:45 nach Trinidad. Der Schreck war groß, legte sich aber schnell wieder, als sich herausstellte, dass der Flug um 9:45 abends und nicht vormittags geht. Wir waren also durch meinen Fehler 12 Stunden zu früh am Flughafen! 

Was sollten wir nun tun? Unsere Vorräte an ostkaribischen Dollars waren praktisch aufgebraucht und einen Geldautomaten gab es an diesem Flughafen nicht. Da es Samstag war, waren auch alle Geldautomaten in der Hauptstadt geschlossen. Sie liegen nämlich in den Banken und sind nur zu Banköffnungszeiten zugänglich. 20 km auf der entgegengesetzten Seite der Hauptstadt hätten wir vielleicht einen Geldautomaten finden können.

Bevor wir uns weitere Gedanken machten, versuchten wir erst einmal unser Gepäck unterzustellen. Nicht einmal das klappte, aber eine freundliche Dame bei der Security gab uns den Hinweis, dass 500 m entfernt ein Strand sei. Da sind wir dann hingegangen und ich war als Schuldiger zu einer Strafe von 12 Stunden Strand verurteilt worden!

Verurteilt zu 12 Stunden Strand

Ihr wisst ja sicherlich, dass Strand nicht so richtig mein Ding ist, insofern war die Strafe gerecht. Dörte hat erst einmal ausgeschlafen und dann wollte sie die Wellen ausprobieren. Das karibische Meer wollte sie aber nicht und hat sie gleich wieder ausgespuckt. So kam es uns jedenfalls vor: Eine große Welle schmiss sie um und sie krabbelte dann den steilen Strand hoch, bis sie außer Reichweite der großen Wellen war. Es war wohl Ebbe, erkennbar an dem langen steil abfallenden Strand, dann können die Wellen besonders fies sein und führen direkt am Ufer viel Sand und Steine mit.

Erst einmal ausschlafen!

Unsere Rettung war dann das Strandrestaurant, welches als Bezahlung auch die Kreditkarte akzeptierte. Zunächst spielten wir eine Partie Go (das ging zu meinen Gunsten aus) und dann zwei Runden Kniffel (die gingen beide an Dörte).

Erst ein bisschen spielen ...

Wir beschlossen, jetzt mal zu genießen, was die Kreditkarte so hergab, und bestellten erst einmal zwei Rumpunsch. Hier in Grenada, der Gewürzinsel, mit einer Prise Pfeffer. Zu Mittag wollte Dörte das teuerste Gericht bestellen, aber das war leider nicht verfügbar. Also wurde es eine traditionelle grenadische Callaloo-Suppe, ein Thunfischsalat und eine Mousse au Chocolat. Für mich gab es ein Thunfischsteak, ein großes frisch gezapftes Bier und ebenfalls Mousse au Chocolat.

... dann essen, was die Kreditkarte hergibt

Thunfischsteak

Mousse au Chocolat

Langsam näherte sich der Nachmittag und ich fragte mich, ob am Länderspielwochenende nicht vielleicht auch die deutsche Nationalmannschaft spielt. Ja, es gab heute ein Spiel gegen Peru. Mit etwas Geschick schaffte ich, dies Spiel auf meinem Handy zu gucken.

Fußball gucken

Nach Spielende waren es dann nur noch knapp 4 Stunden bis zum Abflug und wir haben uns zu Fuß auf den Weg zum Flughafen gemacht. Hier läuft bisher alles glatt, wenn man davon absieht, dass die Nagelschere im Handgepäck konfisziert wurde.

Wir sind gespannt auf Trinidad!

Anmerkungen von Dörte:

ohne weitere Worte.... 

Kurzes Update:

Wir sind gut im Guesthouse in Port of Spain angekommen.