Freitag, 31. März 2023

Christoffel National Park, Curaçao

Zunächst einmal muss ich eine Einschätzung korrigieren: Curaçao ist doch nicht so flach, wie es vom Flugzeug aus aussieht. Einerseits gibt es Terrassen aus Korallenfels in verschiedenen Höhen (wie z. B. bei den Hato-Höhlen gestern) und andererseits gibt es auch ein kleines Gebirge ganz im Westen der Insel. Dort liegt der Sint-Christoffelberg, mit 375 Metern jedenfalls höher als der Mount Hillaby auf Barbados. Der Berg liegt im Christoffel-Nationalpark und da muss man sich an die Regeln halten: Mit einer Besteigung darf man wegen der Hitze nicht später als 10 Uhr starten.

Sint-Christoffelberg

Unser Bus kam um 5 Minuten nach 10 Uhr an, also war der Aufstieg keine Option mehr. Das hatten wir auch eigentlich nicht geplant, sondern den einfachen grünen Weg von 40 Minuten. Der war aber wegen schwärmender Bienen gesperrt. Insgesamt waren 5 von den 7 Wegen für uns gesperrt und ein Auto für die Safari-Route hatten wir auch nicht dabei. Von den zwei erlaubten Wegen blieb nur ein 90-Minuten-Rundgang als realistische Variante übrig. Dafür war dieser Weg aber sehr schön!

Gut markierte blaue Route

Das Gelände wurde bis 1965 noch als Plantage genutzt, bis es ein Nationalpark wurde. Durch Aufforstung sieht man nicht mehr viel von der ehemaligen Plantage, nur ein paar Mauern und Zisternen. Es ging häufig über schattige Wege und links und rechts vom Weg raschelte es dauernd vor weglaufenden Iguanas. Sehr angenehm und entspannend.

Beeindruckend, wie auf dem toten
Holz junge Kakteen wachsen!

Schließlich ging es doch noch ein wenig auf und ab, aber nicht sehr anstrengend. Wir konnten vom Hügel aus eine ehemalige Saline sehen und kamen schließlich bis an die Nordküste. Dort gab es eine schattige Picknickhütte und Dörte hat sich ein wenig im Wasser abgekühlt.

In der Picknickhütte begegneten uns Iguanas, die sich offensichtlich schon an Menschen gewöhnt hatten. Jedenfalls ließen sie sich von Dörte Erdnüsse und Wasser geben.

Wasser aus dem Deckel der Cola-Flasche

Die Farbe der Iguanas war bemerkenswert: Sie hatten nicht nur blaue Füße, sondern waren auch am Schwanz und an einigen Punkten an der Seite blau. Die hatten wir meiner Meinung nach noch nicht - also eine neue Aufgabe für Cousin Jens.

Blau und Curaçao, das passt ja...

Wir haben uns dann noch das Museum angesehen, es ist im ehemaligen Plantagenhaus eingerichtet. Interessant waren die Bilder, wie das Gelände als Plantage ausgesehen hat und die Beschreibungen des Lebens auf der Plantage.

Auf den Bus zurück mussten wir 2 Stunden warten, zum Glück hatten wir etwas zu lesen dabei. Erst gegen 15:30 Uhr waren wir wieder in Willemstad, gerade noch rechtzeitig für Dörte, um sich die Synagoge anzusehen. Ich fand das nicht so interessant und habe mich lieber meinem Krimi gewidmet.

Synagoge in Willemstad

Da das unser letzter Abend vor der Abreise war, musste ich unbedingt noch einen Cocktail mit Blue Curaçao probieren: Blue Lagoon. Könnte man sich dran gewöhnen!

Anmerkungen von Dörte:

Ich fand die Synagoge sehr interessant - u.a. wegen des Sandbodens. Auf meine Frage wurde erklärt, dass das an die 40 Tage in der Wüste erinnern solle.

Es gibt noch eine zweite Synagoge in Willemstad. Die wurde gebaut, weil man zum Gottesdienst in der "Mikve Israel-Emanuel-Synagoge" mit dem Ruderboot anfahren musste und das war wegen der damit verbundenen Arbeit am Shabbat nicht gestattet.

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