Heute haben wir das Kalinago-Reservat besucht. Die Kalinago sind ein Volk, welches die Spanier bei ihren Entdeckungsreisen auf den kleinen Antillen angetroffen haben. Auf Domenica leben noch etwa 3500 Insel-Kariben aus diesem Volk in dem Reservat. Zur Darstellung der Geschichte wurde ein Museumsdorf gebaut, das war unser heutiges Ziel.
Im Vorfeld hatte ich mich schon erkundigt: Obwohl es nur 13 km Luftlinie sind, ist man mit dem Bus etwa 90 Minuten unterwegs. Wenn denn ein Bus kommt - wir mussten etwa eine Stunde warten, bis der Bus losfuhr. Aber dann ging es erstmal zum Baumarkt, der Fahrer sollte dort etwas abholen. Danach musste erst einmal getankt werden. Dann ein kurzer Halt in einer Seitenstraße mit zweimal Hupen - schon brachte jemand das Essen für den Fahrer raus. Und dann ging es endlich die Berge hoch mit Serpentinen ohne Ende, bis auf 620 Meter Höhe. Wieder runter ging es dann auf einer kleineren Straße und es folgte Baustelle auf Baustelle. Und schließlich gab es nur noch Reste von Asphalt - und wenn die mal auf der rechten (und damit falschen) Straßenseite lagen, wurden sie trotzdem benutzt, um etwas schneller zu fahren. Der Fahrer war so nett, uns bis zum Museumsdorf hinunterzufahren, das waren von der "Dirt-Road-Hauptstraße" nochmal 750 Meter mit 20% Gefälle.
| Stelen am Eingang des Museumsdorfes |
Der Besuch des Dorfes war eher durchschnittlich: 10 US-Dollar Eintritt pro Person und dafür gab es einen Ausstellungsraum mit gut gestalteten Informationstafeln und einen Rundgang durch ein "Dorf" mit ca. 5 Hütten und einem Wasserfall. Am interessantesten fand ich den Bootsbau - die Rohlinge wurden aus dem Holz eines Stammes herausgehauen und dann wurden sie in der Mitte geweitet. Dazu wurde das Holz erhitzt und innen mit Steinen beschwert. Später wurden dann noch Spanten in den Rumpf eingezogen.
| Kalinago-Boot |
| Eine Insel-Karibin beim Korbflechten |
Wir hatten großes Glück, denn ein französisches Paar hat uns in ihrem Auto die 750 Meter bergauf zur Bushaltestelle mitgenommen. Ein Bus ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Es war erst etwa 12:30 Uhr und daher waren wir mutig und sind nicht gleich ganz bis Roseau zurückgefahren, sondern haben uns am Emerald Pool absetzen lassen.
Hier gibt es im Morne Trois Pitons National Park einen kleinen Rundgang zu einem Wasserfall, vor dem es einen kleinen Pool zum Schwimmen gibt. Wir hatten das alles ganz für uns alleine, weil es heute wohl kein Kreuzfahrtschiff gab. Das Wasser im Pool war herrlich erfrischend!
| Herrlich erfrischendes Wasser! |
Zurück sollte es dann auch mit dem Bus gehen, aber da kam keiner. Nach einiger Zeit sind wir die 500 Meter bis zur etwas größeren Hauptstraße aufgestiegen, aber auch dort warteten wir zunächst vergebens. Nach 70 Minuten wurden wir aber erlöst und ein Bus fuhr uns zurück nach Roseau.
![]() |
| Warten auf den Bus |
Den schönen Tag haben wir dann mit einem Restaurantbesuch ausklingen lassen. Das Essen und das Bier schmeckte und wir konnten uns noch nett mit einem Paar aus Deutschland unterhalten, das mit einem zweijährigen Mädchen unterwegs ist.
![]() |
| Belohnung für einen schönen und anstrengenden Tag |
Anmerkungen von Dörte:
Heute haben wir ein Wasserschwein gesehen! Ich war leider nicht schnell genug zum Fotografieren, deshalb ist die Sichtung nicht durch Cousin Jens bestätigt. Wenn man so im Urwald sitzt, bekommt man echte Hochachtung vor Tierfotografen. Massenhaft Vögel, aber man kriegt die einfach nicht vor die Linse.
Hier gibt es Cola Zero für Jan übrigens ausschließlich in winzigen Flaschen mit 0,355 Liter (12 amerikanische Flüssigunzen). Wir kaufen also regelmäßig die Vorräte der Supermärkte auf...



Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen